Amateurfunk am PINAKARRI in Laxenburg

Unsere Pfadfinder-Amateurfunkstation OE3SCOUT am PINAKARRI Pfadfinderlager hat bis kurz vor dem Besuchersonntag bereits etwa 200 Funkverbindungen über Kurzwelle, UKW und Echolink hergestellt. Zum Einsatz kamen sowohl Sprechfunk als auch die digitale Betriebsart PSK31 und natürlich die bei Pfadfindern besonders beliebte Morsetelegraphie.Eigentlich gibt es ja am Samstag keine Workshops – aber hier wurde doch eine Ausnahme gemacht, weil es so viele Interessenten gab. Diesmal waren es PfadfinderInnen der Wiener Gruppe 31 Stadlau, die von Susanne OE3YOS und Sven OE3BLS in die Geheimnisse der Funkens und des Morsens erfolgreich eingeweiht wurden.Um etwa 9:30 Uhr versammelten sich alle vor dem eigentlichen Workshopzelt, weil das Wetter ausgesprochen gut war. Der Workshop war von Susanne und Sven – beide Pfadfinder der Pfadfindergruppe Bruck an der Leitha – wirklich sehr gewissenhaft und bestens vorbereitet worden und auch bei den vorigen Workshops machte sich die gute Vorbereitung bezahlt. Tatkräftig unterstützt wurden Sven und Susanne beim Workshop von Franz OE5FSL sowie Hanno OE1JJB.So wurden unter anderem die Funkwellenausbreitung über UKW und Kurzwelle erläutert und mittels Flipchart gezeigt. Auch die unterschiedliche Zusammensetzung eines Amateurfunkrufzeichens wurde den Workshopteilnehmern genau erklärt. Dabei war auch das eine oder andere berühmte oder prominente Rufzeichen dabei.Amateurfunk wird ja wirklich weltweit in fast allen Ländern der Erde betrieben, auch viele Pfadfinder-Amateurfunkstationen wie OE3SCOUT oder HB9S (World Scout Bureau in Genf) sind darunter. Ja auch von Filmschauspielern, Politikern, Königen und sogar von Raumfahrern wurde und wird dieses faszinierende und sehr umfassende Hobby Amateurfunk betrieben – Amateurfunk ist weltoffen und gelebte Vielfalt!OE0MIR war das Rufzeichen unses österreichischen Raumfahrers Franz Viehböck an Bord der russischen Raumstation MIR. Francesco Cossiga war Ministerpräsident und Staatspräsident von Italien – und Funkamateur mit dem Rufzeichen I0FCG. Auch der verstorbene König Hussein von Jordanien JY1 war leidenschaflticher Funkamateur und hatte auch von seiner Villa am Wiener Kahlenberg Funkkontakte zu österreichischen Funkamateuren.Zu unserer aller Überraschung hatten die Pfadfinder des heutigen Workshops zum größten Teil auch schon profunde Kenntnisse im Morsen! Zur Sicherheit bekam noch jeder Teilnehmer einen Morsezeichen „Schummelzettel“, wo alle Morsezeichen drauf waren. Einer der Gruppe durfte sich ein Wort ausdenken und mit einer echten Morsetaste morsen. Die anderen hatten die Aufgabe, das Wort richtig mitzuschreiben, danach wurde gewechselt – das klappte hervorragend!Weiter ging es dann im Workshopzelt direkt zur Funkstation OE3SCOUT, wo wir über ein UKW Funkgerät die Amateurfunkstation OE3MSU in Pechtoldsdorf erreichten. Wir hatten ja für die Dauer des Lagers die Möglichkeit, das auch Pfadfinder ohne Funklizenz mit anderen Funkamateuren über Funk sprechen durften – jetzt war DIE Gelegenheit!Jeder der wollte, durfte ans Mikrofon und mit OE3MSU Max in Perchtoldsdorf sprechen – das klappte ganz hervorragend! Bei den üblichen VHF/UHF Funkgeräten verwendet man sehr oft auch den sogenannten Relaisfunk. Man sendet und empfängt also über Umsetzer, die meist auf Bergen oder hohen Masten montiert sind, um die Reichweite und damit die Qualität der Funkverbindungen zu verbessern. So funktioniert auch der Betrieb aus dem Auto oder Portabelbetrieb besser. Der Funkbetrieb machte den Pfadfindern sichtlich Spaß und allmählich verflog die Scheu vor dem Mikrofon. So stellte man sich dem Gesprächspartner über Funk vor, sagte wie alt und in welcher Pfadfindergruppe man ist. Max wollte auch wissen, welche Schule man besucht und was man so für Hobbys hat.Auch GUSP Truppführer Felix fand gefallen am Sprechfunk und probierte mit Max in Perchtoldsdorf eine Verbindung. Für alle Workshopteilnehmer bestimmt eine interessante Erfahrung, ein echtes Funkgerät zu benützen – aber auch ungewohnt. Hier wird ja abwechselnd gesprochen – sprechen kann also immer nur einer – nicht so wie am Handy, wo man den anderen auch jederzeit unterbrechen kann.Seit einigen Jahren sind viele VHF/UHF Umsetzer auch mit dem sogenannten ECHOLINK verbunden. Hier spielt das Internet eine wesentliche Rolle und durch die Kombination Funk/Internet ist es sogar möglich, das man sogar mit einer Handy-App Amateurfunkstationen jederzeit weltweit erreichen kann – auch wenn die Funkverbindungen vielleicht einmal nicht so optimal sind. Kontakt zur Elfenbeinküste oder Japan oder Südamerika? Kein Problem!Besonderes Highlight war natürlich der Funkbetrieb mittels Morsetaste! Unser Hanno OE1JJB, langjähriger Funkamateur und ein absoluter Telegraphie-Kenner und Highspeed Telegrafist hat mit großer Freude den Pfadfindern gezeigt, wie das Morsen in der Praxis funktioniert.Hanno hat die Verbindung zu Harry DF4ZU/m – einer deutschen Mobilstation in Wiesbaden hergestellt und hat während der Verbindung erklärt, mit wem er Kontakt hat und die Morsezeichen für die Pfadfinder übersetzt. Hanno macht übrigens seine Morseverbindungen meist mit einem kleinen „Paddle“ – diese Taste hat zwei Hebel, die horizontal bewegt werden. Dadurch kann man deutlich höhere Geschwindigkeiten erzielen als mit einer herkömmlichen Handtaste.Die Workshopteilnehmer waren ausgesprochen interessiert und es war sehr schön, beim Workshop FUNK einmal dabei zu sein. Das Interesse ging sogar noch über den Workshoptermin hinaus – offenbar wurde hier ein Feuer entfacht und echtes Interesse geweckt. Vielen Dank an alle Workshopteilnehmer für das Interesse und herzlichen Dank insbesonders an Sven und Susanne für ihr Engagement diesen Workshop am PINAKARRI Lager zu machen, aber auch an Franz und Hanno für Eure Unterstützung!